Schauspiel Die spanische Fliege

Ein Schwank von Franz Arnold & Ernst Bach.
Im sittenstrengen Hause „Baumann“, hat sich die einzige Tochter Paula ausgerechnet den Rechtsanwalt als Bräutigam auserkoren, der mit Vater Ludwig (einem gewieften Senffabrikanten) wegen 2 Tonnen (zu wenig scharfem Senf) prozessiert. Der besagte Anwalt Dr. Fritz Gerlach versteht es, nicht nur die Tochter, sondern auch den Vater auf die Palme zu treiben. Die eine in Liebesglut, den anderen in Wutausbrüche. Ludwig ist nicht der nach außen hin konsequente Vertreter der Sittlichkeit, sondern einer, der zwar damit leben muß, daß seine liebe Frau Emma eine strenge Vertreterin des Mutterschutz- und Sittlichkeitsvereines ist, aber letztendlich sich ganz offen über dieses Verhalten mokiert und darüberhinaus auch lächerlich macht.
Andererseits hat Ludwig, wie man heute sagen würde, „gewaltig Dreck am Stecken“. Seine Liaison mit einer Varietetänzerin, der „spanischen Fliege“, vor 30 Jahren, hat späte peinliche Folgen. Er zahlt ohne Wissen seiner Frau 21 Jahre lang Alimente für einen Sohn, den er in einer schwachen Stunde gezeugt haben soll. Ein zugesandtes Foto ist der Beweis für seine unerwünschte Vaterschaft.
Emma will für ihre Lieben nur das Beste. Besonders für ihre Tochter Paula. Die soll eine gute Partie machen. Und dazu hat sie mit ihrer Freundin Mathilde aus Dresden ausgemacht, daß deren Sohn Heinrich, ihre Tochter heiraten soll. Mathildes Sohn ist ein junger, schüchterner Mann, von Beruf Assyrologe. Allein sein Beruf zeigt ihn als Menschen, der etwas weltfremd im Leben steht.
Heinrich taucht unerwartet zu früh im Hause Baumann auf und wird prompt von Ludwig für „seinen Sohn“ gehalten. Daraus ergeben sich natürlich die größten Verwechslungen.